Archiv des Autors: dowocasi

fast Atlantiksegeln

Die Überschrift mag für einen reinen Inselurlaub schon recht anmaßend sein. Dennoch gibt es einen kleinen Bezug. Unsere Vermieterin der Appartements von bookingboavista.com hat mir am Abreisetag mitgeteilt, dass eines der beiden Boote vor dem Strand ihrem Vater gehöre und dieser immer gerne Mitsegler sucht – leider erst am letzten Tag. Na ja, das nächste mal dann ….

Dennoch war die Reise abgesehen von den schon beschriebenen An- und Abreiseschwierigkeiten wünderschön.

Boa Vista ist eine von neuen bewohnten Inseln des Kapverdischen Archipels mitten im Atlantik. Hatte Sao Vicente bei meiner Atlantik-Überquerung 2015 noch die Funktion als eventuelle “Notanlaufstelle”, so diente die karge trockene Insel Boa Vista nun als kurzes Winterdomizil. Es gibt dort nur wenige Berge vulkanischen Ursprungs mit knapp 400 Meter Höhe und leider kein eigenes Wasser. Es hat wohl auch schon 3 Jahre nicht mehr geregnet, was dazu führt, dass die als Oasen bezeichneten Stellen eher eine bessere Anhäufung von trockenen Büschen ist. Allerdings waren die heftigen Regenfälle vom Oktober 2015 (wir waren damals vor Marokko) einigen einheimischen noch im Gedächtnis.

Die Capverden sind meiner Meinung nach eine gute Mischung aus Portugal, Afrika und der Karibik.

Dadurch gibt es auch ein recht großes Wohlstandsgefälle, wobei man sich nicht unsicher fühlt und sich relativ frei bewegen kann.

Es gibt auf Boa Vista eine handvoll größerer Hotelanlagen über die Insel verstreut, welche an traumhaften Stränden liegen. Es ist aber anzunehmen, dass Reisende dorthin außer ein paar geführten Ausflügen nichts weiter von Land und Leuten mitbekommen.

Unsere drei sehr geschmackvoll eingerichteten Appartments hatten meines Erachtens die perfekte Lage am Ortsrand von Sal Rei, der Hauptstadt mit immerhin mehr als 2000 Einwohnern.

… Ortsrand und direkte Lage am Strand mit einem tollen Blick aufs Meer.

So konnte man ohne großen Aufwand diverse Aktivitäten und “Passivitäten” am Strand durchführen.

Natürlich habe ich die Lage auch durch einen KAP-Flug (kite aerial photography) dokumentiert.

Einige Ausflüge haben wir selbstverständlich auch unternommen. So eine Wanderung vom berühmten Wrack zurück.

Außer ein paar (vermutlich glücklichen) Eseln gibt es dort nicht viel – dennoch eine tolle Landschaft an der rauhen Luv-Antlantikküste.

Vermeintlich bequemer war die Jeep-Tour über die Insel wobei der Wassermangel der Insel überall sichtbar war.

Ein Stopp in der Sandwüste Deserto de Viana war dabei ein besonderes Highlight.

Zum Standard-Touri-Programm gehörte auch eine Quad-Tour.

Ein rein natürliches Erlebnis war die Sichtung von Haien – besser “Hailen”. Deren Beuteschema waren vermutlich eher die wenige Zentimeter kleinen Fischchen als teilweise mehrzentnerschwere ausgewachsene Mitteleuropäer.

Alles in allem also ein tolles Reiseziel, wo man im Winter bei knapp 30°C und gut 20°C in der Nacht sowie Wassertemperaturen von 23°C gut ausspannen kann. Auch die reguläre Flugzeit von knapp 7 Stunden ist dafür verkraftbar.

Unsere An- und Abreise war jedoch (wie berichtet) etwas umständlicher. Dennoch hat dies zu netten Bekanntschaften geführt, wobei diese Solidargemeinschaft meist lustig und mit Galgenhumor die Situation bewältigte. Frei nach dem Motto: es gibt schlimmeres als kostenlos im tollen allinclusive Hotel festzusitzen.

Inselurlaub im Atlantik mit “An/Ab-Reiseschwierigkeiten”

Wieder mal ein Urlaub ohne Segelboot. Da das Ziel die Insel Boa Vista auf den Capverden war, “mogle” ich diesen Bericht dennoch in diesen Blog ein.

Ein ausführlicher Bericht über die Reise wird in den nächsten Tage folgen – hier zunächst nur ein chronologischer Bericht über die Flüge:

 

Ablauf Flug Boa Vista 2019/2020

22.2.2019 Buchung folgender Flüge bei TAP:

STUTTGART STUTT TP 597  U  21DEC 0615     LISBON AIRPORT         ARRIVAL TIME: 0825     ARRIVAL DATE: 21DEC

LISBON AIRPORT  TP 1567 U  21DEC   BOA VISTA ISLAN                  ARRIVAL TIME: 1245     ARRIVAL DATE: 21DEC

BOA VISTA ISLAN TP 1566 U  04JAN 1335     LISBON AIRPORT             ARRIVAL TIME: 1830     ARRIVAL DATE: 04JAN

LISBON AIRPORT  TP 596  U  05JAN 1410     STUTTGART STUTT               ARRIVAL TIME: 1810     ARRIVAL DATE: 05JAN

 

16.9.2019 Änderung durch TAP von Stuttgart 21.12.2019  6:15 auf Frankfurt 20.12.2019  19:20

FRANKFURT FRANK TP 579  U  20DEC   1920 LISBON AIRPORT          ANKUNFTSZEIT: 2125     ANKUNFTSDATUM: 20DEC

LISBON AIRPORT  TP 1567 U  21DEC 0925   BOA VISTA ISLAN            ANKUNFTSZEIT: 1245     ANKUNFTSDATUM: 21DEC

BOA VISTA ISLAN TP 1566 U  04JAN 1335     LISBON AIRPORT          ANKUNFTSZEIT: 1830     ANKUNFTSDATUM: 04JAN

LISBON AIRPORT  TP 576  U  05JAN 1830   FRANKFURT FRANK         ANKUNFTSZEIT: 1830     ANKUNFTSDATUM: 05JAN

 

23.9.2019 Beschwerde elektronisch bei TAP eingereicht.

20.12.2019 15:04 Info über Flugverschiebung TP597 per SMS auf 20:30

20.12.2019 16:14 Info über Flugverschiebung TP597 per SMS auf 22:05

20.12.2019 19:14 Info über Flugverschiebung TP597 per SMS auf 23:00

20.12.2019 20:50 Info am Gate über Flugabsage. Gleichzeitig ist LH1172 am boarding

20.12.2019 22:45 Ticket-Änderung für den Hinflug  am Check-in-Schalter von TAP auf

FRANKFURT FRANK TP 573  25DEC   0605 LISBON AIRPORT          ANKUNFTSZEIT: 0810     ANKUNFTSDATUM: 25DEC

LISBON AIRPORT  TP 1567   25DEC 0925   BOA VISTA ISLAN            ANKUNFTSZEIT: 1245     ANKUNFTSDATUM: 25DEC

 

21.12.2019 Beschwerde elektronisch bei TAP eingereicht.

25.12.2019 14:00 Aufgegebenes Gepäckstück nicht in Boa Vista angekommen.

28.12.2019 13:30 Ankunft des Gepäckstücks nach mehrfachen Rückfragen sowohl telefonisch als auch direkt am Flughafen.

04.01.2020 11:33 Info über Flugverschiebung TP1566 per SMS auf 14:15

04.01.2020 15:42 Info über Flugverschiebung TP1566 per SMS auf 15:35

04.01.2020 15:49 Flugabsage TP1566 über Display am Gate. Um 18:00 sind wir dann im Iberostar Hotel untergebracht worden. Weitere Infos über den Weiterflug sollten wir am folgenden Morgen erhalten.

05.01.2020 03:15 Info über neuen Flug TP3796 per SMS für 5.1.2020 15:40

05.01.2020 22:40 Info über neuen Flug TP3796 per SMS für 6.1.2020 14:10

06.01.2020 16:46 Info über Flugverschiebung TP3796 per SMS auf 15:05

über den großen Teich

Ich hab mal wieder den Atlantik überquert. Aber diesmal im Flieger.
Dem Lehrer-Trauma Ferien ohne eine Reise bestreitem zu müssen, habe
ich schon im Sommer mit dem Plan einer New York Reise entgegengewirkt.
OK, USA – aber über NYC sagt man häufig ja auch, dass es nicht
unbedingt “typisch” ist. Vielleicht aus diesem Grund, aber vielmehr
aus monitärer Motivation ging unsere Anreise über Canada. Der Air
Canada Flug von Franfurt nach Toronto wurde vom deutschen Kranich
durchgeführt. Da ein netter Herr seinen Gangplatz aufgegeben hat,
konnten wir doch noch nebeneinander sitzen und hatten dank
multimedialer Unterstützung auch einen angenehmen Flug in der
Holzklasse. Wir hatten dann drei Stunden Aufenthalt in Canada – ein
neues Land auf meiner Liste. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass
dies eher ein US-Aufenthalt war. Aus dem Flieger kommend folgt man
immer den Schildern mit dem Star-Strangled-Banner und folgt den
Hinweisen des netten Personals. Nach einer guten viertel Stunde sieht
man sich dann einem Officer gegenüber, der die US-Flagge auf seiner
Schulter trägt. Meine Vermutung bestätigt er dann in
immigrationofficer maximaler Freundlichkeit. Ja, wir haben damit schon
die Einreise in die USA vollzogen und in Newark erwartet uns nichts
weiter mehr. So war es dann auch: nach weiterer zweieinhalbstündiger
Wartezeit im “US-Terminal” F des Flughafens Toronto kam der kurze
Hopfer nach Newark NJ. Beim Landeanflug konnte man einen ersten (noch
regenfreien) Eindruck von Manhattan erhaschden. Zum Hotel bzw. der
Unterkunft gings dann mit 4 verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln
durch das nächtliche New Jersey. Unsere Unterkunft nennt sich Skyline
Luxury Suite und bietet uns u.a. eine komplett ausgestattete Kücke. In
der Beschreibung wurde auch ein Blick über den Hudson auf die Skyline
von Manhattan versprochen. Technisch gesehen stimmt das. Aber wenn
Meteorologen den Bedeckungsgrad des Himmels mit Wolken in form eines
Bruches festlegen, kommt der Sichtbarkeitsbereich von Manhattan hier
maximal auf einen Wert von ca. 1/32 . Seis drum – bisher zeigt uns das
Zweiunddreisigsten meist eher nur trübe Wolken. Der Wetterbericht für
den gestrigen Sonntag hat voll zugetrofffen. Meine Windfinder-App hat
die maximale Anzahl von Regentropfen auf eine Seite platziert. So
stand auf der Agenda Shopping. Zunächst im nahegelegenen Supermarkt um
unsere Küche auszurüsten. Wir haben versucht uns soweit es ging
unauffällig amerikanisch zu verhalten, aber als Nicole die Bananen
nicht extra in Plastik eingepackt hat, waren wir geoutet. Dennoch hat
sich unser Frühstückstisch schnell an die ortsansässige Kultur
angepasst. Sehr lobend sei an dieser Stellen die Beschallung des
Supermarkts zu erwähnt. Neben Mother’s Finest Baby Love, diversen
weiteren Rock-Klassikern dröhnte auch Peter Frampton mit comes alives
in nicht unüberhörbarer Lautstärke durch die Gänge. Der zweite Teil
des Shoppings hies dann New Jersey Central Mall. Dieses
Einkaufszentrum gehört laut Netz schon zu den größeren und hat
angeblich gegenüber den Konkurrenten von New York wohl auch einen
Preisvorteil. Ich wollte eigenlich eine Winterjacke. An den
Kleidergrößen mit vielen X hapert es hier nicht. Auch die Tatsache,
dass meine Style-Beraterin mit vorort war, hat nicht zum Erfolg
geführt. Bei den Beratungen per Handy-Bild der Vergangenheit aus dem
Rhein-Neckar-Zentrum gabs öftern den “Daumen hoch” als hier. So nahmen
wir nur einen Kaffee und das regensichere Dach der Mall in Anspruch.
Bei unserem Aufenthalt haben wir uns temporär getrennt. Nicole hat
weiter (erfolglos) gestöbert und ich hab “nach dem Wetter geschaut”.
Diesmal aber nicht nur zum Dampfen, sondern auch tatsächlich zum
Einschatzen ob die Wetter-App noch recht hat. Sie hatte immer. Der
Rückweg von ca. 200 Metern durchnässte uns bis auf die Haut. Das
Trocknen und Aufwärmen machte dann jeder auf seinen Art. Nicole
sportlich und ich durchstöberte die gefühlt 500 TV-Shopping-Kanäle und
hatte dann mit der Formel 1 in Mexiko Erfolg. Anschließend trieb es
mich dann doch noch über die Staatsgrenze nach New York. Per PATH-Bahn
kann man von unserer Bleibe aus in gut 15 Minuten ohne Umsteigen die
33. Straße, 6.th Abvenue erreichen. Dort regnete es auch. Dennoch
marschierte ich stramm bis zu Central Park und auch wieder zurück.
Meine Regenjacke schützte die Spiegelreflexkamera – allerdings wohl
nich den Rest wie ich leidlich erfahren musste. Dennoch zog ich sie
öfters kurz hervor um den ein- oder anderen Eindruck aufzufangen.
Eindruckvoll! Dass die Dämmerung in die Nacht überging, hab ich fast
nicht bemerkt. Durch die tiefhängende Wolkendeck und den Lichtschein
der Stadt, der sich darin verfing sah es fast wie bei Tag aus.

Karibik-Feeling dank deutscher Internet-Infrastruktur

Ich hoffe nicht, dass der Begriff “Karibik-Feeling” jetzt ungeahnte Erwartungen hervorgerufen hat. Vielmehr fühle ich mich in diesen Tagen an die Internet-Suche mittels meiner WLAN-Antenne erinnert. Vorweg: In der Karibik war ich wesentlich erfolgreicher als auf meinem verregneten deutschen Balkon. 

Dies ist zunächst sicher auf den achtsamen Umhang meiner Nachbarn mit der Verschlüsselung zurückzuführen. Die Frage ist daher eher: was treibt mich zu solchen karibischen “Notmaßnahmen”. Eigentlich wähnte ich mich immer in einem Land mit gut ausgebauter Netzinfrastruktur zu leben. Sicher sind unsere Poilitiker vordergründig nicht damit zufrieden und probagieren, zumindest in Zeiten von Wahlen, eine Verbesserung ähnlich Estland zu vollziehen. Wie ich aber in den letzten Tagen leidlich erfahren habe, gibt es aber auch im Moment noch ziemlich viel Luft nach oben.

Ich wollte meinen 1und1 Internetzugang von 10Mbit/s auf 50Mbit/s upgraden. Vertraglich kam der Anbieter des “besten Netztes” mir auch sehr entgegen und setzte für vergangenen Mittwoch den Umschalttermin an. Freudig kam ich von der Arbeit heim, musste dann aber leider feststellen, dass die rote Lampe an meiner Fritzbox blinkte. Ich möchte jetzt meine unzähligen Kontakte mit 1und1 hier nicht detailliert beschreiben – deshalb hier nur einige Punkte. Im Moment ist mir das Internet für morgen (also eine Woche später) versprochen. Es gab am Freitag auch eine 6-stündige Wartephase zuhause auf einen Techniker, welcher nicht erschien, dennoch wohl aber gegenüber 1und1 die Lösung bzw. das Umschalten berichtete. Ich erfuhr u.a. auch, dass mein Provider total vom ehemaligen Monopolisten Telekom abhängig wäre. Mein Anschluss muss von A-DSL auf V-DSL umgeklemmt, umgeschaltet, umgepatched oder ähnlich werden. Nicht nur ausgebildete Techniker sondern auch Ottonormalverbraucher verstehen sicher unter dem Wort “um-“, dass es von einer “Sache” auf eine andere geht. Da ich indirekt auch von dieser Technikerseite her komme, glaube ich, dass es technisch gesehen einem Mitarbeiter sehr weh tut, wenn er das “um-” nur halb vollzieht und demnach nur das “ab-” und nicht das “wiederan-” durchführt. Ich habe von gut unterrichteten Kreisen schön gehört, das diese Vorgehensweise von höherer magentafarbener Seite wohl angeordnet wird. Dies trifft interessanterweise aber meist nur die “nicht-Monopolisten”. In diesem Zustand, also “ab-” und nicht “wieder-an” verharre ich nun seit fast einer Woche.  Ich male mir zum Beispiel auch aus, was passieren würde, wenn die deutsche Bahn als Schienenstreckenntzbetrieber einen Personenzug eines Mitbewerbers einfach für eine Woche auf ein Abstellgleis leiten würde. Leider sind die Auswirkungen meiner Internetdiaspora nicht so wichtig und auch nicht so offensichtlich wie beim Zug, dennoch denke ich die Vielzahl solcher Fälle ergibt dann schon eine gewisse Tragweite und verhilft Deutschland nicht unbedingt ins Sachen “digitalem Fortschritt” unbedingt weiter.

1195 / 365 = 3

Nach über einem Jahr war ich nun erstmals wieder Dickschiff-Segeln. Natürlicherweise zum Urlauben auf einem Katamaran. Auch bezüglich Charterrevier hats mich wiederum nach Sardinien gezogen. Allerdings habe ich nicht bei northsardiniasail.it gechartert, sondern gleich um die Ecke bei http://www.boomerangcharter.com/ in Portisco. Ich habe nämlich gelernt! Allerdings wohl nicht vollständig. Obwohl ich mich im Januar 2017 in Düsseldorf mit Northsardiniasail getroffen habe und wir dort eine Vereinbarung über eine Resterstattung weit im vierstelligen Bereich getroffen haben, habe ich von diesem Geld noch nichts gesehen. Die Antworten auf meine vielzähligen Erinnerungs-Mails gleichen sehr der Kommunikation auf dem Atlantik. Bisher hatte ich eigentlich das Gefühl, dass gemachte Zusagen eingehalten werden. Aber vermutlich muss man mittlerweile auch am Wort der Italiener zweifeln. Wie ich aber in den beiden vergangenen Wochen erfahren habe, bin ich nicht der einzige Leidtragende. Auch mit den Gebühren zum Ankern im Maddalena-Archipel halten es Northsardiniasail wohl nicht so genau und sind dort bei den zuständigen Behörden wohl auch schon bekannt. Passt ins Bild, hilft aber nicht.

Boomerang ist hingegen top. Ich hatte eine Lagoon 400 Baujahr 2012, welche sehr gut in schuss ist. In der ersten Woche hatten wir auch noch ab und zu Wind zum Segeln. Schön war auch, dass uns Flo auf einer Bavaria 46 begleitet hat. 20170605 134500

 

Auch die beiden SUP’s unbenannt in DGB’s (druff gnie baddel) waren sehr oft im Einsatz.

Einige Photos dieser Woche sind hier zu finden: http://platzda.myqnapcloud.com/gallery3/index.php/Sardinien-2017-1

Die zweite Woche war überwiegend durch Lehrer besetzt.

20170616 142006

Leider hatten wir weniger Wind, sodass sich das Segeln auf eine handvoll Meilen beschränkte. Dafür war aber Zeit einen Tag komplett auf Lavezzi abzuhängen – meine Lieblingsinsel!

20170615 162034

Weitere Photos gibts hier: http://platzda.myqnapcloud.com/gallery3/index.php/Sardinien-2017-2

Auf der Heimfahrt im VW-Bus hatte ich Zeit meine Seemeilen- und Crew-Liste zu pflegen. Diese förderte zu Tage, dass neben hunderten Mitseglern mitlerweile auch 1195 Tage zusammengekommen sind. Dies sind wahrhaftig 3 Jahre – ein schöner Gedanke …

Festmachen will gelernt sein

Neulich in der Lagune (Mannheim).

Friedlich ankerten 2 Boote im Päckchen. Eine Varianta 18 und eine betagte Delanta 76. Die insgesamt 4 Besatzungsmitglieder genossen die Natur und hatten auch gute Laune.

lagune1

 

Es war schon nach 22:00 als plötzlich ein Licht auftauchte. Langsam näherte es sich. Auf meine Nachfrage hin war dann auch verständlich, dass das große blaue Boot. bei uns festmachen wollte. Da sie gerade keine passende Leinen parat hatten, baten die drei Besatzungsmitglieder um einen Festmacher von uns. Großzügig wie wird sind übergaben wir eine Leine, worauf hin vom blauen Boot aus des Festmachen organisiert wurde. Neben einem großen Fender wurde auch eine Verbindung von unserer Achterklampe zu einer Klampe am blauen Boot hergestellt – sonst aber nichts weiter.

lagune2

Die drei Besucher der Lagune hatten aber wohl weiniger Interesse an der schönen Natur, sondern widmeten sich mehr irgendwelchen Schriftstücken, die sie zuvor von uns eingefordert haben. Dieses weit über 10 Minten lange Studium der Schriftstücke hielten die drei vom blauen Boot in ihrem Innenraum ab. Doch beim Studium wurde wohl die Natur vernachlässigt und der leichte Windhauch der herrschte machte sich langsam an die Arbeit. Nach einigen Minuten sah die Situation so aus.

lagune3

Meine Davitts waren verdächtig nah am blauen Boot und vermutlich auch der Rumpf, was man aber in der Dunkelheit nicht genau sehen konnte. Auf meinen Zuruf hin, kamen die drei und schauten sich die Situation an. Mit dem Bugstrahlruder schob man sich dann wieder parallel und machte mit unserer Leine und Unterstützung dann doch noch eine Vorleine.

Mich beruhigt ein wenig die Tatsache, dass keiner der dreien jemals zuvor bei mir in der Segelausbildung gesessen hat.

 

drogenfreie WG in Medellin

wg

Vielleicht sollte man ob der Überschrift hier zuerst den Drogenbegriff klären. Nachdem der Pablo vor gut zwanzig Jahren das Zeitliche gesegnet hat (wurde), ist der einstige Rufvon Medellin des Kokain-Kartells auch verschwunden.

pablo

Dementsprechend haben wir uns natürlich auch angepasst. Bier, Rum und Zigaretten sind dort aber weiterhin frei verkäuflich.

bier

Dabei bliebs auch zumal uns unsere WG-Vermieterin ausdrücklich Partys, Gils usw. verboten hatte. Ich hoffe, dass meine selbstgemachten Spätzle demnach nicht illegal waren.

spaetzle

Die ausgiebigen Skatabende liefen auch unmonitär ab. Von unserem Raucherbalkon aus hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt, insbesondere auch auf ein Casino. Gecoacht von Pesche (null auf null aufgegangen) erzielte dort Tschepes am Pokertisch einen Gewinn von 300 000. Die Währung war allerdings Schlawakis (schweizerdeutsch Kopeken) – ne, Columbian Pesos. Die Umrechnung in Euro/Franken/Dollar ist allerdings etwa 3000 : 1.  Wir waren aber auch viel unterwegs. Neben der üblichen UBERei durch Pesche, haben wir auch häufig die Metro, genau genommen eine Hochbahn, benutzt. Sie wird von den Einheimischen sehr geschätzt, da sie trotz des üblichen Verkehrschaosses eine schnelle Verbindung quer durch die 2,5 Millionen-Stadt bietet. Als sie in den Zeiten der schlimmsten Kriminalität gebaut wurde, war sie aber auch ein Strohhalm, ein Hoffnungsträger der arg gebeutelten Bevölkerung. Man hat uns gesagt, dass niemand es wagen würde das “Heiligtum” zu beschmutzen – sogar das Anlehnen mit der Hand an die Glasscheiben sei verpöhnt. Diese Verehrung kann man sogar an den Souvenier-Läden erkennen. bahn

Ergänzt wird die Metro durch einige Seilbahn-Linien. Sie überbrücken zum Teil Viertel der Stadt, in denen man sich nicht unbedingt wohlfühlen würde. seilbahn1

Der Ausblick über die Stadt ist allerding atemberaubend. seilbahn2

Sehenswert ist auch das Museo de Antioquia wo u.a. sehr viele Botero Gemälde und Skulpturen ausgestellt sind. Botero ist in Medellin geboren und stiftet deshalb wohl auch sehr viele Skulpturen, die auf einigen Plätzen der Stadt zu sehen sind. Soweit ich weis, war jedoch meinereiner nie das Vorbild für seine Proportionen.

botero_dieter

Pesche hat mir aber dennoch eine nackte Frau geschenkt (sollte mir das zu denken geben?).

botero_frauen

Vieles haben wir auch bei der 4-stündigen Wanderführung gesehen bzw. erfahren.

fruechte

Obwohl vor einigen Jahren auf diesen Platz eine der unzähligen Bomben hochging, hat diesen Bild zum Glück keinen Bezug dazu. Ein heftiger karibischer Gewitterschauer beendete leider jäh die äußerst interessante Führung.

regen

Kulinarisch bietet Kolumbien vordergründig nur “grusig Friddiertes”. grusig

Dank unserer “schweizer SIM-Karte” haben wir aber des öfteren auch gehobenere Speisemöglichkeiten ausfindig gemacht. Ein Ausflug zum Stausee von Guatape stand auch auf dem Programm. Egentlich hört sich Stausee nach See oder Meer und somit relativ eben und nicht sehr anstrengend an, aber irgendjemand hat dort einen fetten Felsklotz hingestellt.

treppen

Nun muss jeder dumme Touri und somit auch ich die 740 Stufen erklimmen.
stu740

Das Ausblick belohnt aber dann.

guatape_ausblick

guatape_ausblick1

guatape_ausblick2

Trotzdem beschreibt die mehrstündige Rückfahrt mit  dem Bus wohl am ehesten diese Verzierungskachel eines Hauses in Guatape. muede

Mit dem Flieger (natürlich wieder Vivacolombia) gings dann für die letzte knappe Woche an die Karibikküste nach Cartagena. Die WG wurde dort auch aufgelöst, da Franzi und Pesche keine Unterkunft an der Playa Blanca mehr bekommen haben.

hotelcala

Ein Mietwagen für diese Zeit hat uns aber in guter Verbindung gehalten. Übrigens macht Autofahren hier Richtig Spaß :-). Für die 40 km benötigten wir aber zum Teil bis zu 2 Stunden. Während Franzi und Pesche in der Stadt in einem tollen komfortablen Appartement in Bocagrande hausten, hatten wir Karibik pur. Toller Strand, das Ho(s)tel nur ca. 2 Meter vom Merr entfernt.

jetski

Im Paradies gibts aber nur nachts Strom, wenn auch der Generator lautstark arbeitet. Internet, spärlich und sporadisch – das Bier war aber dafür immer kalt. Auch die nächtliche Anreise wurde mit Fischerboot und Soziusfahrt von 1XX kg Dieter mit Gepäck auf einem winzig kleinen Moped durchs Gestrüpp gemeistert. boot_anreise

Für die letzten beiden Nächte sind Tschepes und ich aber dann doch noch in ein großzügiges Appartement in “schweizer Nähe” gezogen. carta_wohnung

In Cartagena gibt es aber nicht nur kolumbianischen Großstadtverkehr – im Nordosten der Stadt kann man kilometerweit mit dem Auto den Strand befahren, was sichtlich Spaß macht. autostrand

Vom Convento de la Popa hat man auch einen tollen Ausblick über die Stadt.

carta_ausblick_schw

Am Donnerstag-Abend hies es dann Abschied nehmen. Eigentlich bin ich von einem kurzen Treffen mit Franzi und Pesche ausgegangen. Nun waren es fast 3 wunderschöne witzige Wochen mit unserer “4-er WG”. Schee!!!

Tschepes und ich flogen dann über Panama und Newark zurück.

panama

newark

Diese Video beschreibt in “badisch barock” nochmals kurz unsere ganze Reise.

Skat in Bogota

​Auch hier ist die Überschrift wohl nicht ganz zutreffend, obgleich eine große Motivation für diese Reise darin bestand. Am Dienstag vorletzter Woche war es dann soweit. Die “Reunion”, das lang ersehnte Wiedersehen mit unseren lieben schweizer Freunden Franzi und Pesche. Nachdem wir aufgrund dieses Treffens unseren Aufenthalt in Bogota verlängern wollten, mussten wir (Tschepes und ich) in ein neues Hostel umziehen.Wir hatten uns gerade in unserer 8 qm Behausung eingerichtet, standen die beiden vor der Tür. Ein tolles herzliches Wiedersehen. Zuletzt hatte ich die beiden nachts um 3:00 beim Auslaufen von Nevis vor Monaten im Taschenlampenlicht gesehen. Damals befürchtete ich, dass es nun 3 Jahre dauern würde, bis man sich auf irgendeinem “Tümpel” in der Schweiz oder in der Rheinebene wieder sehen würde. 

Gleich zogen wir los und erkundeten zu viert Bogota. Insbesondere das Goldmuseum hat es uns dabei sehr angetan. Es begannen auch die deutsch-schweizerischen Frotzeleien wieder und man merkte gleich, dass auch mit Tschepes die Chemie stimmt. So habe ich z.B. von Fanzi erfahren, dass der in einer Vitrine ausgestellte “goldene Löffel” verschieden gedeutet werden kann. Bei uns deutschen Lehrern sagt man, der Job, das Einkommen, die Pension usw. ist immer sicher, solange man nicht einen goldenen Löffel klaut. Franzi darauf knapp: “bei uns wird man mit ihm im Mund geboren”. Viele Museumsbereiche sind mit schweren Tresortüren abgesichert. Da kommen wohl schnell heimische Gefühle auf.

Am nächsten Tag gings mit eigenem Taxi auf Ausflugsfahrt. Zunächst erklommen wir auf ca. 3000 m Höhe den Bergsee, worin das berühmte goldenen Floß gefunden wurde. Eigentlich hätte ich gedacht, dass Franzi und Pesche nun gleich aufgrund ihrer neu erworbener Tauchkenntnisse zur Tat schreiten und nach weiteren Schätzen suchen würden. Aber Franzi fühlte sich in der heimatlichen Landschaft auch so schon sehr wohl. Ihr Vergleich mit Holland rufte aber nicht nur Fragezeichen in unseren Gesichtern hervor, sondern wurde anschließend auch noch häufig “befrotzelt”. Hinweis: es gibt hier zwar Kühe und es ist sehr grün, aber die Anden erreichen hier doch schon Höhen von 3000 bis 4000 Meter.

Das zweite Tagesziel war ein ehemaliges Salzbergwerk, welches vor einigen Jahren zur Kirche umfunktioniert wurde. Sehr eindrucksvoll!   

In unserer 8qm Behausung wurden dann die weiteren Ziele, Flüge, Unterkünfte,… geplant. Nicht nur die spanische Sprache, sondern auch unsere reichhaltig vorhandene Kommunikations-Infrastruktur erschwerten zum Teil das Vorgehen. Aber alles wurde sehr humorvoll gelöst. Das nächste Ziel war Cali. Mit Vivacolombia (die heißen wirklich so) wurde geflogen. Die Unterkunft dort war sehr günstig, mit allem was sich damit verbindet …. Es war aber sehr zentral gelegen und die Leute waren sehr nett. Bis hin zum “Nacht-Portier” welcher auf einer Matratze im Treppenhaus nächtigte. Cali war schön und vor allem sehr wenig von Touristen heimgesucht. Ein Tagesausflug nach Popayan mit öffentlichen Verkehrsmitteln stand auch auf dem Programm. Die Busfahrt war ein Erlebnis. In den zahlreichen Fahrten mittlerweile konnte ich eine Korrelation zwischen aufgehängten Madonnenbilden, Bekreuzigungen des Fahrers und letztenendes dem Fahrstil feststellen. Vereinfacht gesagt, sind die Busfahrer meist die größten Rowdies. Popayan ist mit seinen weiß getünchten Häusern ein sehr schöner Ort und bietet auf ca 1900 Metern ein sehr angenehmes Klima. Es war für mich persönlich auch der südlichste Punkt auf dem ich mich je aufgehalten habe, 2° Nord. In Cali besuchten wir auch noch ein großes Konzert mit überiegend afrikanischen Rhytmen sowie den Zoo. Am letzten Abend in Cali haben wir dann erstmals der Überschrift gehuldigt. Unser Skat-Novize Pesche hatte zwar in der Zwischenzeit schon einiges wieder vergessen – dank seiner Pokervergangenheit hat er dies mittlerweile schon weitgehend wetgemacht. Übrigens spielen wir seit dem sehr häufig Skat – aber nur noch mit der bequemen Handy-App über Bluetooth (jeder fläzt irgendwo rum und niemand muss geben oder zählen). Aber nicht nur am Spieltisch glänzt Pesche mit seinen Skills, auch der Kauf einer Datenkarte fürs neue Handy erwies sich für uns alle als sehr nützlich. Nun wurde quasi permanent “geUBERt” ge”AIRBNBt” und was auch immer. Durch seinen schnellen Zuwachs an Spanischkompetenzen mutierte er immer mehr zur perfekten Reiseleitung. Thomas Gottschalk wurde einmal gefragt, was er mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Er antwortete: “einen schweizer Offizier mit Messer”. Ich leite daraus ab: “einen schweizer Segelfreund mit SIM-Karte”. 
Per komfortablem Fernreisebus gings dann 9 Stunden lang durch eine geniale Landschaft nach Medellin – natürlich begleitet von der Skat-App. ( Fortsetzung folgt)

Hier gibts ein paar Photos: https://goo.gl/photos/oEtW1eRzWcw2geaQA